Jahresbericht 2014
Berichtszeitraum: 01. Januar 2014 bis 31. Dezember 2014
Im Jahr 2014 trat die KI mit der Stiftung einer Ruhebank am Eingangsbereich zum nördlichen Graben in Erscheinung. Die Vorgängerin war leider Opfer von Vandalismus geworden. Der Vorstand hatte sich bereits in 2013 entschlossen eine neue Bank zu stiften. Dies alles geschah unter Einbeziehung der Stadtverwaltung Worms. Frau Dr. Schick traf sich auch mit Herrn Rauh vom Grünflächenamt an gleicher Stelle. Dabei hatte sie auch eine Erneuerung des Aufgangs angeregt. Die Stadtverwaltung reagierte auch sehr schnell und hat die bereits marode gewordenen Holzstufen ersetzt. Ein Beispiel dafür, die KI ist doch noch im Bereich Landschaftspflege tätig, im Rahmen ihrer Möglichkeiten.
Am 17. Mai 2014 fand unser Vereinsausflug zum Hambacher Schloss statt. Die Fahrt ging bei herrlichem Wetter mit privaten PKWs nach Hambach. Einen Teil der Kosten für Eintritt und Führung hat die KI übernommen. Ich möchte dies an dieser Stelle deshalb erwähnen, weil ich dies auch als Teil der Kulturarbeit für Pfeddersheim sehe, speziell für die Kulturinteressierten. Der Aufstieg vom Parkplatz zum Schloss wurde von allen Teilnehmern zu Fuß bewältigt, den Shuttle-Service nahm niemand in Anspruch.
Nachdem jeder sein Papierbändchen umgelegt hatte, was ihn als Teilnehmer der Führung auswies, nahmen wir die Besichtigung zusammen mit unserem Gästeführer in Angriff. Es ging zunächst ein Stück weit im Außenbereich entlang. Hier bekamen wir vieles zur Vorgeschichte der „Käschdeburg“ zu hören, wie sie von den Hambachern liebevoll genannt wird.
Kästenburg, Maxburg, Hambacher Schloss
Schon die drei historischen Namen zeugen vom Wandel des markanten Baus auf dem 325 m hohen Vorberg der Haardt. Bischofs-Residenz, Tresor und Archiv, Ruine mit Forsthaus, Ausflugsziel und Versammlungsstätte, vereiteltes Märchenschloss, vergessende Baustelle, Erinnerungsort und Museum: Die Burg auf dem Kastanienhügel hat die unterschiedlichsten Transformationen erfahren. Je nach Interessenlage der Eigentümer wurde der Bau ambitioniert weiterentwickelt oder absichtslos liegengelassen. Soweit aus der offiziellen Beschreibung der Stiftung Hambacher Schloss.
Im Innern des Schlosses gab es dann viele Gegenstände zur allen bekannten Historie als Wiege der Demokratie zu sehen.
Wie immer bei solchen Gelegenheiten, wurde im Anschluss natürlich im Schlosscafé eingekehrt und der Nachmittag fand so einen schönen Ausklang. Der Umbau und die Erweiterung des Architekten Max Dudler wurde 2012 mit dem DAM-Preis des Deutschen Architekturmuseums ausgezeichnet. Uns hat es gefallen und wir empfehlen einen Besuch.
Bereits in 2013 war die Entscheidung gefallen, im Jahr 2014 den Geschichtenerzähler Thomas Hoffmeister-Höfener aus Münster in Westfalen nach Pfeddersheim einzuladen. Marktsamstag 2014 war es dann soweit.
Als viele Menschen weder schreiben und lesen konnten, lauschten sie herumreisenden Geschichtenerzählern, die über Helden und Sagen die Kultur ihres Volkes erhalten und verbreitet haben. Mal gereimt oder in Versen erleichterten sie den Zuhörern, das Gehörte im Gedächtnis zu behalten.
Vom Trojanischen Krieg über die Nibelungensage bis zu unseren Märchen waren die Geschichtenerzähler Unterhalter und Lehrer für Erwachsene und Kinder. Sehr spät in der Geschichte erfolgte die schriftliche Aufzeichnung. Aber damit ging auch der persönliche Reiz des Vortrags eines lebendigen Menschen, viel Gefühl und Spannung verloren.
Thomas Hoffmeister-Höfener aus Münster in Westfalen hat die Tradition des Erzählers in freier Rede wieder aufgegriffen und kultiviert. Die Kulturinitiative Pfeddersheim hatte ihn zum Pfeddersheimer Markt eingeladen. In seinem roten Zelt schafft er die Stimmung, wie sie in alten Zeiten im Beduinenzelt oder auf mittelalterlichen Marktplätzen geherrscht haben mag. Er steht oder sitzt erhöht vor seinen faszinierten Zuhörern, die auf dem Boden Platz genommen haben. Die intime Atmosphäre, ohne Störung von außen, lenkt alle Aufmerksamkeit auf ihn und seine Stimme. Sie leben mit, fragen und reden dazwischen, weinen und lachen.
So erfuhren seine kleinen und großen Gäste in Pfeddersheim spannendes und unterhaltsames über die Weisheit in einer Kokosnuss, über Noahs Hund in der Arche und den Ellenbogen seiner Frau, die Kuckucksuhr der brasilianischen Tante mit dem Papagei als Ansager der Zeit und die Macht der Farben auf uns und unsere Stimmung. So nur einige Beispiele aus dem reichen Repertoire des Erzählers.
Seine Zuhörer aller Altersklassen waren begeistert, haben diskutiert und mitgemacht. Der Lohn für Thomas Hoffmeister-Höfener war reicher Beifall.
Der 10. Oktober 2014 war der Tag unserer Premierenveranstaltung „Pedderschmer Gebabbel-Pedderschmer Geschichte unnPälzerMusigg“
Der Vorschlag dazu kam von Simon Knab, ihm ist es auch zu verdanken, dass die Veranstaltung mit den Protagonisten Edsel März von den „Anonymen Giddarischde“, Hedi Knab, Mundartdichterin und Hans-Eckhard Wendel, profunder Kenner örtlicher Anekdoten, stattfinden konnte.
Im bis zum letzten Platz ausgefüllten Katholischen Jugendheim in der Karlstraße, ging es an diesem Abend hoch her. Musik, Humor und auch Besinnliches, eine wunderbare Mischung. Ein Abend von Pfeddersheimern für Pfeddersheimer, dieses Konzept ist voll aufgegangen. Speis und Trank fanden reißenden Absatz, an der Theke herrschte Hochbetrieb. Die KI hatte an diesem Abend alle Aktiven aufgeboten, neben dem Vorstand viele freiwillige Helfer. An alle Helfer und Mitwirkende an dieser Stelle noch mal ein herzliches Dankeschön vom Vorstand. Für die KI war dieser Abend ein voller Erfolg, eine bessere Werbung hätten wir nicht machen können. Auch finanziell waren uns an diesem Abend gute Einnahmen beschieden. Wir hoffen, in 2015 einen weiteren Mundartabend durchführen zu können.