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Rundgang Nord

Pfeddersheim
Rundgang/Fahrradtour durch den nördlichen Gemarkungsteil

Lernen Sie die Sehenswürdigkeiten und Landschaften im Nordteil unserer Gemarkung kennen!

Die Pfeddersheimer Gemarkung hat eine Größe von 1362 Hektar, die durch den Verlauf der Pfrimm nahezu in zwei Hälften aufgeteilt ist. Südlich der Pfrimm sind es etwa 500 Hektar. Der nördliche Gemarkungsteil ist 730 Hektar groß, während auf die gesamte bebaute Ortslage 132 Hektar entfallen.

Beginn des Rundgangs: Hinweis: Parkplatz am Friedhof

1. Auf dem Hochberg

Nördlich der Kreisstraße zwischen Pfeddersheim und Leiselheim steigt die Lage „Auf dem Hochberg“ an. Schon in einer Urkunde von 774 des Klosters Lorsch wird die Lage erstmals „in Oemberc“ erwähnt. Über die Namen „super ufme Hochberg“ (1308), „uff hunbergk“ (1517) und „aufm Hochenbergh“ (1705) hat sich die heutige Flurbezeichnung „Auf dem Hochberg“ entwickelt. Es ist die älteste urkundlich nachgewiesene Lagebezeichnung der Pfeddersheimer Gemarkung. Bereits seit über 1230 Jahren wird in dieser Lage Weinbau betrieben.

Von der Kreisstraße (nahe der Bushaltestelle „Lise Meitner Straße“) führt der Weg steil an in Richtung Autobahnraststätte „Wonnegau West.“ Oben angekommen, eröffnet sich ein weiter Rundblick: Im Osten sieht man über die Silhouette von Worms bis zur Bergstraße und zum Odenwald. Nach Süden reicht der Blick bis zum Industriegebiet von Mannheim / Ludwigshafen und im Westen tritt der mächtige Donnersberg (687 Meter über NN) ins Blickfeld. Ebenso erkennt man das Haardtgebirge entlang der Deutschen Weinstraße. Nach Norden erstreckt sich das Rheinhessische Hügelland bis zum Windpark bei Hochborn.

2. Judenfriedhof

Judenfriedhof_KopieVom Hochberg geht es über Wirtschaftswege durch Weinberge zum Judenfriedhof, der auf einer kleinen Anhöhe am Herrnsheimer Weg etwas nördlich vom Pfeddersheimer Friedhof liegt. Seit 1833 wurde der Judenfriedhof genutzt; auch von jüdischen Familien aus Pfiffligheim, Horchheim und Heppenheim. Von den Grabsteinen sind 62 identifiziert worden. Der älteste Grabstein ist von 1834, der jüngste von 1937.

 

3. „Mittelberghohl“

MittelbergshohlVom Judenfriedhof führt der betonierte Weg etwa 150 Meter nördlich (westlich vorbei an einem Feldgehölz), um sodann über einen Grasweg nach Westen abzuzweigen. Auf dem Plateau angekommen, sieht man hinein in den Hohlweg, im Volksmund auch „Mittelberghohl“ genannt, weil die Flurlage „Am Mittelberg“ angrenzt. Der in Nord-Süd-Richtung verlaufene Hohlweg mit ausgeprägten Lößwänden steht seit Oktober 1988 unter Landschaftsschutz, weil er Standort für bestandsbedrohte Pflanzengesellschaften und Lebensraum für bedrohte Tierarten ist. Eine vor langer Zeit durchgeführte Pflasterung des Weges dient dem Erosionsschutz.

 

4. Sankt Georgenberg

Georgenberg_copyMan kann entweder den Hohlweg nutzen, um unten rechtwinklig einen steilen Pfad (ca. 70 Meter) wieder anzusteigen oder man wählt oben am Hohlweg den südwestlich vorbeiführenden Weg durch die Weinberge. So gelangt man zur Lage „St. Georgenberg“ mit Blick über Pfeddersheim mit der Simultankirche. Bereits 1316 ist diese Lage in einer Urkunde als „in monte S. Georgi“ erwähnt. Im Jahr 1489 heißt es „by sanct jorgin berg“ und 1705 ist erstmals die Rede von „auf Georgenberg.“ Im Bereich des St. Georgenbergs stand einst ein Benediktinerkloster mit Kirche, die dem Heiligen Georg geweiht war. Urkundlich ist das Kloster 1152 und 1160 nachgewiesen; es dürfte jedoch aus früherer Zeit stammen. In der Literatur wird die Gründungszeit um 960 angegeben. Zwischen 1525 und 1533 wurde das Kloster aufgelöst und 1543/44 zerstört.

5. Mörstadter Hohl („Bluthohl“)

MrstadterhohlVom St. Georgenberg kommt man entweder über Weinbergswege herunter zur Georg Scheu-Straße (auch Mörstadterstraße oder Bluthohl genannt; letztere Bezeichnung stammt aus der Zeit des dort blutig geendeten Bauernkriegs im Juni 1525). Dort steht das Bauernkriegsdenkmal. Oder man bleibt auf der Anhöhe des St. Georgenbergs und kommt über einen Weinbergsweg zum Wasserhochbehälter am nördlichen Ende der Mörstadter Hohl. Auch dieser Hohlweg steht seit Oktober 1988 wie die Mittelbergshohl wegen seltener Fauna und Flora unter Landschaftsschutz.

Aus Anlass der 475. Wiederkehr der Bauernschlacht im Jahre 2000 vom Arbeitskreis für Kultur- und Landschaftspflege initiiertes Bauernkriegsdenkmal.

6. Riesling-Urkunde (Lage „Im Fohndel“

RieslingurkudeÜber die erwähnte Mörstadter Straße (Kreisstraße) kommt man etwa kurz nach dem Wasserhochbehälter über Weinbergswege in westlicher Richtung zur historischen Weinbergslage „Im Fohndel.“ Am oberen Rand dieser Lage steht seit einigen Jahren eine Hinweistafel zur Erinnerung an die urkundliche Ersterwähnung des Rieslinganbaus in Pfeddersheim anno 1511. Diese Tafel wurde von der Interessengemeinschaft Pfeddersheimer Winzer errichtet. Erstmals ist die Lage 1401 mit dem Flurnamen „im Funttail“ urkundlich erwähnt, aus dem sich der heutige Flurname entwickelt hat. In dieser Talmulde war in früherer Zeit ein kleiner Bach mit einer oberhalb vorhandenen Quelle. Von dem mittelhochdeutschen „fontane“ bzw. „funtale“ leitet sich die Flurbezeichnung ab.

Abschluss des Rundgangs/der Fahrradtour

Von der Riesling - Hinweistafel kehrt man entweder zurück und erreicht in südlicher Richtung über einen befestigten Wirtschaftsweg entlang von Weinbergen und östlich oberhalb des Weinbergstadions die Paternusstrasse in der Ortslage. Es besteht (bei gutem Wetter) auch die Möglichkeit, in der Weinbergslage „Im Fohndel“ herunter ins kleine Tal zu gehen/fahren, um sodann in südlicher Richtung am Stadion und der bebauten Wohnlage vorbei zur Niederflörsheimerstraße zu kommen. An Sonntagen zwischen 14 und 17 Uhr kann man zum Abschluss das nahe gelegene Schulmuseum am Heinrich-Schmitt-Platz (südlicher Beginn der erwähnten Georg-Scheu-Straße bzw. Mörstadterstraße bzw. Bluthohl) besuchen.

Schulmuseum_Kopie



Erstes Schulmuseum in Rheinhessen;
auf Initiative von Professor Dr. Hermann Bertlein mit Unterstützung des Heimatvereins Pfeddersheim im Ober- und Dachgeschoß der alten „Bergschule“ am Heinrich-Schmitt-Platz untergebracht.





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