Besuch im Wasserwerk Osthofen
Auftakt zum Themenschwerpunkt „unser Wasser“
Die Kulturinitiative Pfeddersheim begann damit die Themenreihe mit dem Schwerpunkt „Wasser“. Aktuell sind Bestrebungen seitens der EU im Gange, die Versorgung der Bevölkerung mit unserem wichtigsten Lebensmittel zu privatisieren. Dies nahm die Kulturinitiative Pfeddersheim zum Anlass, sich einmal näher mit unserer Wasserversorgung zu beschäftigen, aber auch mit allem anderen, was mit Wasser zusammen hängt.
Am Mittwoch, den 31. Juli 2013 brach daher eine Gruppe interessierter Mitglieder und Gäste aus Worms zum Besuch des Wasserwerks in Osthofen auf. Herr Raffé, Verantwortlicher u. a. für das Marketing des Wasserwerks vom Zweckverband Seebachgebiet, empfing die Gruppe. Die Führung begann am Verwaltungsgebäude. Herr Raffé ging zunächst auf die Geschichte des Zweckverbands ein, welchem ursprünglich die Gemeinden Abenheim, Bechtheim, Bermersheim, Blödesheim (das heutige Hochborn), Dalsheim, Dittelsheim, Frettenheim, Gundheim, Hessloch, Mettenheim, Monzernheim, Nieder-Flörsheim, Pfeddersheim, Osthofen und Westhofen angehörten. Sein Ziel war, die zentrale Wasserversorgung aller Gemeinden zu ermöglichen.
Bemerkenswert und für heutige Verhältnisse kaum vorstellbar, die kurze Bauzeit. Im April 1905 war mit den Rohrlegungsarbeiten und dem Bau der Hochbehälter begonnen worden, es folgten im Mai 1905 die Brunnenanlagen sowie im August 1905 das mpwerksgebäude. Die gesamte Anlage wurde in nur 13 Monaten vollendet und am 6. Juni 1906 konnte das Pumpwerk in Betrieb gesetzt und die Hochbehälter mit Wasser gespeist werden. Die Kosten betrugen 1.400.000 Reichsmark.
Dem Ausflug in die Geschichte folgte ein Rundgang über das Werksgelände. Beim Besuch des Kontrollraums mit seiner großen Überwachungstafel wurde klar, wie groß das gesamte Versorgungsgebiet ist. Auch auf den demnächst fälligen Bau eines neuen Hochbehälters für Pfeddersheim wurde eingegangen. Der Neubau mit Druckerhöhungsanlage dient zur Sicherung der öffentlichen Trinkwasserversorgung der Wormser Stadtteile Pfeddersheim und Heppenheim sowie der Gemeinden Mörstadt und Offstein. Mit der damit verbunden Vergrößerung der Speicherkapazität wird der aus dem Gründerjahr stammende Hochbehälter ersetzt. Die alten „Wasserhäuschen“ werden auf jeden Fall erhalten bleiben.
Mit der Besichtigung des Hauptwasserbehälters und der Filteranlage endete die äußerst interessante Führung, natürlich nicht ohne eine Kostprobe des guten Osthofener Wassers, welches direkt aus dem dritten Grundwasserstock gewonnen wird und uns zur Verfügung steht, nachdem es von überschüssigem Eisen und Mangan befreit worden ist. An der vor dem Wasserwerk befindlichen öffentlichen Trinkstelle für Radfahrer und Wanderer, entließ Herr Raffé die Gruppe nach zweieinhalb Stunden interessanter Führung. Der Abend klang dann bei einem gemütlichen Abendessen im Restaurant „Landhaus“ aus.
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